Rund 15 Monate hatte der Bau gedauert, nun ist die Freiwillige Feuerwehr Wüllen in ihr neues Gebäude an die Barler Straße 1gezogen.Am heutigen Samstag soll die Einweihung mit geladenen Gästen gefeiert werden. Coronabedingt musste der geplante Tag der offenen Tür auf nächstes Jahr verschoben werden. Erste Planungen hatte es bereits 2017 gegeben, sagt Projektleiter Thomas Althaus von der Stadt Ahaus.
Optimal im Zeitrahmen, Kosten unterschritten
Damit habe man den Zeitplan gut einhalten können, sei am Ende sogar schneller gewesen als gedacht. Und sogar die Kosten seien deutlich niedriger ausgefallen als gedacht. „Am Ende hat das Gebäude 120000 Euro weniger gekostet als veranschlagt", fügt Kollege Norbert Rose, Leiter des Fachbereichs Immobilienwirtschaft der Stadt Ahaus, hinzu. Die angesetzte Summe von 2,5 Millionen hatte man somit um circa fünf Prozent unterschritten.
Das neue Gebäude sei ein Aushängeschild für Wüllen und im Speziellen auch für die Feuerwehr, so Berthold Büter, Leiter der Feuerwehr Ahaus. Mit dem neuen Gebäude habe man nun beste Bedingungen geschaffen und könne sämtliche Anforderungen in den Bereichen Arbeitsschutz, Unterbringung und Hygiene erfüllen. „Auch die Geschlechtertrennung ist nun möglich", betonen die Kollegen aus Wüllen. Dies sei beim Bau des alten Gebäudes in den 1950er-Jahren „noch kein Thema" gewesen.
Viel Platz, Investitionen in die Sicherheit
Auch Stellplätze gibt es nun genug, zuletzt war noch ein Fahrzeug hinzugekommen. Vier Fahrzeuge können gleichzeitig in der Halle auf dem insgesamt mehr als 4000 Quadratmeter großen Gelände geparkt werden, zusätzlich gibt es eine Waschstation. Ein- und ausfahrende Einsatzkräfte kommen sich durch geschickte Bau- und Verkehrsplanung nun nicht mehr in die Quere – eine Investition zur Unfallverhütung und in die Sicherheit der 58 Ehrenamtlichen.
Das neue Gerätehaus bietet zudem nie da gewesenen Komfort. „Vor allem die Duschen werden sehr gut angenommen", stellt Löschzugführer Christian Kruthoff fest.
Gebäude mit Schleusenfunktion
Das ganze Gebäude orientiere sich in seiner Konzeption an den Einsatzabläufen - Schleusenfunktion nennen das die Fachleute. So kommen die Männer – und die derzeit einzige Frau – direkt vom Einsatz in die Halle, wo zunächst die kontaminierten Sachen abgelegt und die Stiefel in der „Stiefelwaschanlage" gereinigt werden können.
„Schwarz-Weiß“-Trennung
Die so wichtige „Schwarz-Weiß“-Teilung zwischen eventuell mit Schadstoffen belasteter Dienstkleidung und Sozialräumen ist so gewährleistet, der Schutz der Einsatzkräfte vor Kontaminationen sichergestellt. Anschließend geht es direkt in den geschlechtergetrennten Sanitär- und Duschbereich, im hinteren Teil kann private Kleidung gelagert werden. Die Möglichkeit zur Aufbewahrung persönlicher Sachen werde ebenfalls sehr wertgeschätzt, so Markus Neumann, stellvertretender Löschzugführer.
Er und sein Team können sich außerdem über einen großzügigen Schulungsraum freuen. Immer höher werdende Sicherheitsanforderungen machten regelmäßige Fortbildungen lebenswichtig. In Kombination mit breiteren und vor allem höheren Toren im Vergleich zum alten Gerätehaus (Baujahr 1958) seien nun sämtliche Anforderungen im Hinblick auf Arbeitsschutz und Brandschutzbedarfsplanung erfüllt.